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Klimagerechtigkeitsbewegung

In diesem Text wird dafür argumentiert über weitere Aktionsformen nachzudenken, welche bisher in der Klimagerechtigkeitsbewegung in Deutschland (und Europa) kaum angewendet wurden. Entgegen dem aktuell vorherrschenden Prinzip der Gewaltfreiheit in Aktionen wird hier für eine mehr militante Form des Widerstands argumentiert. Eine wichtige Frage ist, ob wir darauf vertrauen, dass wir den Staat schnell genug dazu bewegen können die notwendigen Veränderungen umzusetzen oder die Dinge selbst in die Hand nehmen.. Gesellschaftliche Umbrüche haben eine lange Vergangenheit von Sabotage und anderen Arten des Widerstands neben gewaltfreien Aktionen. Sollten wir Gewaltfreiheit als Dogma infrage stellen können, dann können wir evtl. andere, effektivere Arten des Widerstands finden und nutzen.

Aktivist*innen von #WirFahrenZusammen argumentieren in diesem Text dafür, eine langfristige Allianz zwischen Arbeiter*innen und Klimabewegung aufzubauen, um gemeinsam größere (Streik)Macht zu erlangen. Sie sehen zahlreiche gemeinsame Interessen für eine solche Allianz im Kampf um die Arbeitsbedingungen im ÖPNV, der sich im Frühjahr 2024 zuspitzen wird. Dafür und für die noch härteren Kämpfe der Zukunft halten sie es für notwendig, dass sich “Kerne an Beschäftigten und Aktivist:innen mit Selbstbewusstsein, gemeinsamer Kampferfahrung und starken Machtmitteln” bilden.

Klaus Holz behandelt in seinem Beitrag zur Strategiekonferenz folgende Punkte:

1. die letzte Generation unterstützen

2. Französisch lernen – Bündnis mit der Arbeiter*innen-Bewegung vorbereiten

3. neue Aktionsformen entwickeln

4. Uns verzeihen

Im Rahmen der Herbstrebellion hat Cléo Mieulet in Berlin eine Rede gehalten, sie bietet eine Rückschau des gelungenen Aufstands für eine postfossile Welt. Diese Rede stelle Cléo nun als Beitrag zur Strategiekonferenz zur Verfügung.

Nach der Räumung Lützeraths stellen sich viele Menschen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung(KGB) erneut die Frage „was nun“? In einem Beitrag, der kürzlich bei KlimaX veröffentlicht wurde, haben Lumii und Fafa dabei in Frage gestellt, ob es wirklich der Moment ist darüber nachzudenken, welchen Ort wir als nächstes besetzen, was das nächste große Thema oder die nächste große Aktion sein könnte. Stattdessen schlagen sie vor, aus der Geschichte und von internationalen Erfahrungen, wie denen der Zapatistas in Chiapas (Mexiko) oder der kurdischen Freiheitsbewegung zu lernen und uns die Frage zu stellen, wie wir uns besser organisieren können.
Ziel dabei wäre es das Wissen von Generation zu Generation besser weiterzugeben, langfristiger
aktiv und somit letztlich erfolgreicher zu sein. Es freut uns sehr, dass sie diese Debatte angestoßen haben, denn auch wir sehen die Notwendigkeit einer stabileren Organisation. Im Folgenden möchten wir an diesen Beitrag anknüpfen und die Debatte um einige Gedanken erweitern. Wir hoffen so konstruktiv zu der Debatte und dem Aufbau von erfolgreich kämpfenden Organisationen beizutragen.

In diesem Beitrag spricht sich die Aktions AG von Ende Gelände dafür aus, im deutschsprachigen Raum ein “antikapitalistisches Bündnis” von Klimagerechtigkeitsbewegungen aufzubauen.
Das Bündnis soll mit zivilem Ungehorsam und Sabotage gemeinsam klar machen: Die Bewältigung der Klimakrise kann nicht im Kapitalismus gelingen. Im Text beschreiben sie, warum jetzt die richtige Zeit dafür sei und wie das Bündnis in den nächsten Monaten geschlossen und in Vielfalt agieren könnte. Der Vorschlag soll auch auf der Strategiekonferenz in Köln (15.-18.6.) besprochen werden.

Lumii und Fafa sind seit vielen Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv und unzufrieden mit den Fragen, die in der Bewegung vorherrschen: “Was kommt als nächstes? Wo ist die nächste Besetzung, der nächste Kristallisationspunkt?”
Die beiden bewegen andere Themen: “Warum verlieren wir Jahr für Jahr so viele Aktivist*innen an Lohnarbeit und Kleinfamilie? Wieso bleiben wir nach wie vor so weit entfernt vom Rest der Gesellschaft? Warum muss jede Generation neuer Aktivist*innen die gleichen Diskussionen neu führen und ähnliche Fehler machen?” Sie stellen aber nicht nur viele gute Fragen, sondern suchen auch nach Antworten – dabei motivieren sie dazu, auf die Praxis von internationalistischen Freund*innen weltweit zu blicken.

Tadzio Müller macht sich seit einer Weile Gedanken über die wachsende Repression gegen die Klimabewegung und was das mit der “Verdrängungsgesellschaft” zu tun hat. Er sieht die Entwicklung pessimistisch, die Letzte Generation besonders gefährdet und wünscht sich als Ausweg eine Protest-Pause, um kollektives Trauern zu ermöglichen.

“Das radikalste also, was die Klimagerechtigkeitsbewegung machen kann, ist Basisarbeit in der Gesellschaft.” Die Aktivist*innen Carola Rackete und Momo plädieren in ihrem Artikel im Lower Class Mag für einen “ökologischen Klassenkampf”. Wie dieser aussehen könnte, welche Fallstricke der Klimagerechtigkeitsbewegung drohen und wie das Verhältnis von radikaler Flanke zum Rest der Gesellschaft aufgefangen werden kann, aber auch welche Kampagnen und Aktionen hilfreich für die Entwicklung der Bewegung sind, führen die beiden Aktivist*innen hier aus.